Pavillon 3×3 stabil aufstellen

Wer einen Pavillon im Garten aufstellen möchte, der das ganze Jahre über Schutz vor Regen und Sonne bieten soll, der muß sich um eine gute Befestigung kümmern. Die meisten Hersteller empfehlen ja, das Dach bei Regen abzubauen und bei etwas mehr Wind am besten gleich den ganzen Pavillon zu demontieren. Das ist irgendwie nicht nach meinem Geschmack: Ich stelle doch den Pavillon gerade deswegen im Garten auf, weil ich darunter trocken sitzen möchte, wenn es einmal regnet. Da ist ein wasserdichtes Dach für mich eine Voraussetzung.

Anders ist es natürlich mit dem Wind. Solch ein  Pavillon, und ist er auch nicht größer als 3×3 m, bietet eine relativ große Angriffsfläche. Wenn die Seitenteile ringsum geschlossen sind, kann stärkerer Wind ungehindert darauf drücken und auch ein starkes Gerüst in die Knie zwingen. Läßt man alle Seiten offen, kann sich der Wind unter das Dach verfangen und es nach oben heben. Hier eine Lösung zu finden richtet sich nach dem Ort, wo der Pavillon aufgestellt wird.

Pavillon sicher und stabil aufstellen

Ich beginne mal mit der einfachsten Variante, wie ich sie selbst seit Jahrzehnten anwende. Mein Pavillon steht auf einer nach Osten ausgerichteten Terrasse direkt am Wohnhaus. Der stärkste Wind kommt aber in den letzten Jahren nicht mehr aus dem Osten (selbst im Winter nicht), sondern aus Nord/Nordwest. Von dieser Seite ist er durch das Haus und eine hohe Sichtschutzwand zum Nachbargrundstück geschützt, damit steht er relativ sicher und bleibt bei mir das ganze Jahr, Sommer wie Winter, mit Dach und Seitenteilen stehen.

Die Terrasse hat als Belag ziemlich Dicke und schwere Gehwegplatten, darauf werden die Standfüße des Pavillons fest verschraubt. Zusätzlich werden zwei Stützen noch mit Schellen am Wohnhaus befestigt: Windschäden hatte ich so bei meinen Pavillons die letzten dreißig Jahre noch nie! Allerdings habe ich mir auch immer stabile Pavillons mit einem wasserdichten Dach zugelegt, was natürlich nicht die billigsten auf dem Markt waren.

Leider ist das die letzten Jahre immer schwieriger geworden, weil es diese stabilen und wasserdichten Pavillons kaum noch zu kaufen gibt.

Pavillon frei aufstellen

Pavillon vor Wind schützen
Bäume und hohe Sträucher halten den Wind weitgehend vom Pavillon fern

Schwieriger gestaltet sich die Sache, wenn der Pavillon frei im Garten aufgestellt wird. Ich habe etliche Bekannte und Nachbarn, die den Pavillon mitten im Garten aufstellen. Hier ist es natürlich weitaus schwieriger, ihn gegen Wind zu schützen. Und gleich vorneweg: Die mitgelieferten Heringe sind dafür völlig ungeeignet, aber auch längere und stabilere Erdhaken werden einem mittleren Wind nicht lange standhalten.

Wenn sich nicht sehr viele Bäume als „Windbrecher“ nutzen lassen, hilft meistens bei stärkeren Winden wirklich nur der Abbau von Dach und Seitenteilen. Dem nackten Gestell wird Wind meistens nichts anhaben können, denn das bietet kaum eine Angriffsfläche.

Bei leichteren Windbewegungen kann man aber zur Stabilisierung einige Hilfsmittel einsetzen. Das werden in erster Linie Gewichte sein, die man an den Stützen anbringt, um ein wegfliegen des Pavillons zu verhindern. Bewährt haben sich vor allem drei verschiedenen Arten von Gewichten:

  • Standfüße aus Kunststoff, zum Teil auch wie beim Ständer für Sonnenschirme mit Wasser zu befüllen
  • Ballastsäcke, die mit Sand befüllt werden
  • richtig schwere Gewichte aus Beton, die zum schönerem Aussehen mit einem Bezug aus PE oder Kunststoff versehen sind. Diese sind allerdings am teuersten, aber dafür auch am wirkungsvollsten.

Gewichte für den Pavillon

Stellt sich die Frage, ob man diese Gewichte unbedingt braucht am  Pavillon. Die Antwort ist wie immer „Jein“! Wenn Sie den Pavillon fest am Boden verschrauben können, wie ich es bei meiner Terrasse mache, werden Sie sicherlich ohne zusätzliche Gewichte auskommen. Wenn er frei im Garten steht, können sie durchaus notwendig werden.

Auch wenn Sie den Pavillon bei starkem Wind „entkleiden“ und nicht nutzen, kann es aber bei einem durchschnittlichen Sommertag trotzdem einmal eine spontane Böe geben. Wenn unter dem Pavillon nun vielleicht gerade ein gedeckter Tisch steht, und sich das Gebilde plötzlich ganz woanders im Garten befindet, werden Ihre Gäste das schon recht merkwürdig finden. Abgesehen davon, daß der gedeckte Tisch vom Pavillon wieder abgedeckt werden kann!

Geeignete Gewichte können eine Bewegung bei leichtem Wind verhindern und den Pavillon fest an seiner gedachten Stelle halten.

Stabiler Pavillon durch Gewichte

Bevor Sie sich nun nach entsprechenden gewichten für Ihren Pavillon im Garten umsehen, sollten Sie die verschiedenen Eigenschaften kennen. Und auch bei der Handhabung bedenken, daß Sie die befüllbaren Gewichte natürlich erst aufstellen und mit dem Pavillon verbinden, bevor Sie sie befüllen.

Standfüße aus Kunststoff

Das ist eine preisgünstige Möglichkeit, um Ihren Pavillon vor Wind zu schützen. Diese Füße müssen aber vor dem Aufstellen des Pavillons angebracht werden, da das Rohr vom Gestell im Innern verläuft und die Befestigungsplatte unterhalb der Standfüße sein muß. Danach werden die Behälter mit Wasser, Sand oder Kieselsteinen gefüllt und bekommen ordentlich Gewicht. Einige Leute, die ich kenne, nehmen Sand UND Wasser. Das erhöht das Gewicht noch einmal. Für den Pavillon im Garten ist es eigentlich eine der besten und preisgünstigsten Lösungen, für unterwegs auf dem Zeltplatz aber auch bedingt geeignet. Vorausgesetzt, sie kommen an die Wassermenge heran.

Ballastsäcke am Pavillon

Diese Säcke werden mit Sand oder Kiesel gefüllt, sind dadurch ebenfalls für den Garten zu nutzen. Für unterwegs eher nicht, denn nicht auf jedem Campingplatz hat man die Möglichkeit, sich mit solchen Materialien zu versorgen. Allerdings haben diese Ballastsäcke den Vorteil, daß sie weniger Platz im Auto brauchen als die sperrigen Kunststoffbehälter.

Im Garten hat man ja freie Auswahl, und ich muß persönlich sagen, daß mir die Säcke nicht so sehr zusagen.

Pavillon mit Betongewichte

Das ist sicherlich im Garten die beste Möglichkeit, da diese Gewichte ziemlich hoch sind und dem Pavillon zu einem sicheren Stand verhelfen. Hier ist nur der erste Aufbau ziemlich schweißtreibend, aber wenn das System erst einmal steht, braucht man sich darum das ganze Jahr nicht mehr kümmern. Vor allem, wenn das Gerüst des Pavillons auch im Winter im Garten stehen bleibt, dürfte dies die beste Lösung sein.

Für unterwegs natürlich nicht zu empfehlen, allein schon wegen des Gewichts der Füße, die ja auch transportiert werden müssen.

Pavillon 3 × 3 stabil und wasserdicht

Jeder nutzt ja seinen Pavillon irgendwie anders. Der eine nimmt ihm mit auf den Campingplatz, ein anderer auf ein Freiluft-Konzert, und der Gärtner möchte ihn im Garten aufstellen und möglichst auch das ganze Jahr dort belassen. Wenn auch oft nicht im Winter: Aber die anderen Jahreszeiten soll er stets einsatzbereit sein. Deshalb ist es erforderlich, daß er über einen  stabilen, haltbaren Aufbau verfügt und ein wasserdichtes Dach hat. Denn was nutzt der schönste Pavillon, wenn es dort dauernd durchregnet und er sich bei einer leichten Windböe verabschiedet?

Genau, nichts!

Ich hatte ja schon gesagt, dass die Qualität heutiger Pavillons nicht mehr so gut wie früher ist. Mein erstes Exemplar hat immerhin 7 Jahre gehalten und stand Sommer wie Winter auf der Terrasse: mit Dach! Und hat gerade mal um die 100 D-Mark gekostet.

Der nächste hat immerhin auch noch 5 Jahre durchgehalten. Und bei beiden Pavillons habe ich die Gerüststangen später noch als Kletterhilfe im Garten nutzen können. Was nicht länger gehalten hat, war das Dach. Klar, durch Wind und Wetter ist es spröde geworden, und nach solch langer Zeit war natürlich auch kein Ersatz mehr aufzutreiben.

Danach wurde die Haltbarkeit spürbar immer kürzer: Die letzten beiden Exemplare haben nur noch einen  Sommer lang gehalten. Einmal ist mir sogar das Dach zusammen gebrochen, und das nur bei ganz leichten Regen im Sommer.

Seitdem bin ich immer auf der Suche nach einem Pavillon wie früher. Stabil und wasserdicht. Letztes Jahr habe ich tatsächlich wieder einen gefunden, der meinen Erwartungen nahe kommt. Der steht auch in diesem Frühjahr noch: Na ja, Winter war ja nicht wirklich in Berlin. Allerdings hat dieses Teil keine 100 Mark gekostet, sondern über 300 Euro!

Früher war eben doch (fast) alles besser!